
Die in London lebende Zeichnerin Steph von Reiswitz ist Teil des LEGUN-Kollektivs, eines Zusammenschlusses von Zeichnern und Designern, die in intensiven, manchmal surrealen Schwarzweiß-Welten – gezeichnet oder installativ – die Träume des modernen Menschen im Tiefschwarz der Zeichentusche versenken. Ihr künstlerischer Ausdruck entspringt einer gegenkulturellen Haltung, die sich konträr zum Mainstream der Popkultur stellt. Steph von Reiswitz‘ ausgeprägtes Gespür für das Düster-Komische und ihre Vorliebe für das Dysfunktionale der viktorianischen Gesellschaft findet sich in vielen ihrer Werke wieder. In ihrer kinetischen Installation des allzu entspannten Roboters zeigt sich der Wunsch des Nicht-Funktionieren-Müssens, der wahrscheinlich jeder Intelligenz – ob menschlicher oder künstlicher – ein Stück weit inne wohnt. Die Revolte der Maschinen zelebriert sich in der Verweigerung, für den menschlichen Schöpfer tätig zu sein.